
Elena und Federico: Die Liebe zu den Bergen haben sie geerbt
Mittwoch 8 Januar 2020
Mut, Leidenschaft, Zähigkeit und Energie – diese Begriffe beschreiben vielleicht am besten, was die Geschwister Nicolini sind. Elena, Skilehrerin und Meisterin im Skibergsteigen, und Federico, das Skibergsteiger-Wunderkind auf internationalem Niveau.
Schuld an allem ist natürlich Vater Franco, der mehrfach ausgezeichnete Tourenskigeher und Bergführer, der seine zwei Kinder gewissermaßen im Schnee großgezogen hat.
„Der Einfluss unseres Vaters war für uns beide ganz elementar“, erzählt Elena. „Zuhause ging es nie um Fußball oder Volleyball. Wir waren daran gewöhnt, dass Papa an Wettkämpfen teilnahm, aber ich hatte nie daran gedacht, in seine Fußstapfen beim Skibergsteigen zu treten. Es ist ein harter Sport, den nur wenige Frauen betreiben. Doch nachdem ich achtzehn Jahre lang Alpinski-Rennen gefahren war, entwickelte ich auf einmal diese neue Leidenschaft.“ Leistungssport ist schließlich ein Familienmerkmal.
Heute fährt Elena bei der Coppa Italia; Federico wiederum wurde mit nur 17 Jahren, im ersten Renn-Jahr, in die Nationalmannschaft berufen, und es dauerte nicht lange, bis er seine ersten Siege beim Weltcup und bei der Junior-WM errang. Seit zwei Jahren fährt er nun in der Senior-Klasse und sein Niveau steigt von Saison zu Saison: „Ich bin noch jung, ich habe Zeit, um mich richtig zu entwickeln und mich zu verbessern. Mein Traum ist es, den Weltcup zu gewinnen.“
Training und Entschlossenheit sind alles, wenn man sich solch hohe Ziele gesteckt hat. Skibergsteigen erfordert eine erhebliche körperliche Anstrengung beim Anstieg. Doch die immer wieder atemberaubenden Berglandschaften und das Adrenalin bei der Abfahrt entschädigen für Schweiß und Plackerei.
„Unser Lieblings-Team ist die Familie“
Die Nicolini-Geschwister trainieren das ganze Jahr hindurch, auch im Sommer: Klettern, Wandern und Bergsteigen bringen die richtige Kondition für die winterlichen Aufstiege. Doch ohne die Unterstützung ihres einzigartigen, unnachahmlichen Unterstützerteams – der Familie – geht gar nichts. „Wir halten eng zusammen, und wenn ich mal nicht hundertprozentig motiviert bin, dann spornt mich meine Familie an“, verrät Elena.
Als immens wichtig erwies sich die Kraftquelle Familie auch, als vor vier Elenas Lebensgefährte Davide an Leukämie erkrankte. Es waren schwierige Zeiten, aber schließlich besiegte Davide die Krankheit, und heute sind er und Elena als Paar noch stärker als zuvor. Was wirklich zählt im Leben? „Man muss herausfinden, was Einfachkeit für einen bedeutet und dann das Leben so genießen, wie es ist.“
"Die Pedrotti-Hütte ist wie ein Zuhause für uns. Gäste aus aller Welt zu bewirten, die die Berge so lieben wie wir, macht uns unheimlich glücklich.“
Federico und Elena wissen, wie sie die Berge auch im Sommer genießen können – und bewirtschaften gemeinsam mit Vater Franco und Mutter Sandra einen Ort, der längst zu ihrem zweiten Zuhause geworden ist – die Hütte Rifugio Pedrotti.
„Wir haben eine Beziehung zu den Bergen, die es uns erlaubt, ihre wahre Seele zu spüren: Einsamkeit, manchmal Freiheit und immer und überall grenzenlose Schönheit.“
Die Hütte ist eine Verpflegungs-Station beim berühmten Berglauf “Dolomiti di Brenta Trail", bei dem Elena und Federico – versteht sich von selbst - natürlich immer mitlaufen. Beide haben den Lauf schon gewonnen – Federico im Jahr 2017, Elena 2018. „Wir wollten uns gegenseitig nicht die Schau stehlen und haben unsere Siege schön über zwei Jahre verteilt.“
Auf ihren Reisen durch die ganze Welt haben die beiden Geschwister immer ein bisschen Heimweh nach Molveno und den Brenta-Dolomiten, und wenn sie dann nach Hause kommen, ist die Freude groß, ganz gleich, wie das Rennen ausgegangen ist. Doch klar, wenn sie mit einem Pokal unter dem Arm zur Haustür hereinspazieren, ist die Freude natürlich doppelt so groß.
Zum Glück und dank ihrer guten Kondition ist die Pedrotti-Hütte immer nur eine Stunde Aufstieg entfernt: „Sobald wir können, gehen wir hoch, und es ist jedes Mal ein neues Erlebnis. Wir könnten Stunden damit verbringen, den Himmel und seine Nuancen zu bestaunen. Und auf die Sonnenauf- und Untergänge von der Pedrotti-Hütte könnten wir nie verzichten!“
Urlabsideen
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