Luca, Skitrainer
Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass Luca skifahren konnte, bevor er das Laufen lernte
Schon mit zweieinhalb Jahren war er mit seinem Skilehrer-Vater auf den Skipisten unterwegs. „Am Anfang war es noch mehr ein Spiel; ich stand auf Plastikskiern und fuhr zwischen den Beinen meines Vaters mit. Was Skifahren richtig bedeutet, wurde mir klar, als er seine Beine öffnete, ich alleine weiterfuhr und sofort gegen die Mauer der alten Almhütte von Fai knallte.“
Heute, 25 Jahre später, hat Luca seine Technik entscheidend verbessert und zwar soweit, dass er heute selbst den Skifahrer-Nachwuchs unterrichtet: Seit vier Jahren trainiert er die jüngsten Klassen des Pagenella Ski Teams.
„Angefangen habe ich mit der Kategorie „Baby“, das sind die Dritt- und Viertklässler. Jetzt trainiere ich die „Cuccioli“ aus der fünften und sechsten Schulklasse.
Während der Wintersaison findet das Training immer Mittwochs, Freitags und Samstags statt. Nach der Schule trudeln die Kinder eines nach dem anderen ein, und wir trainieren für circa drei Stunden. Am Sonntag sind dann die Rennen an der Reihe.“
Das Skitraining geht auch dann weiter, wenn die Lifte zum Saisonende schließen. Um Koordination und Gleichgewicht zu trainieren, zwei extrem wichtige Aspekte beim Skifahren, können die Kids des Ski Teams an zahlreichen Sommeraktivitäten teilnehmen: Downhill in Paganella, BMX in Torbole, Schwimmbad und Forest Park in Molveno, aber auch Klettern. Ab Ende August können sie dann schon wieder in die Skistiefel schlüpfen: Mit den jungen Fahrern aus seiner Kategorie trainiert Luca rund 20 Tage auf dem Gletscher, bevor die Wintersaison offiziell wieder startet.
„Viele Menschen denken, dass Leistungssport bei Jugendlichen gleichbedeutend ist mit Übertreibung, Leidensdruck, Zielfixierung“, sagt Luca. „Doch es geht um ganz anderes.“
„Die Rennen sind für die Kinder natürlich Tage voller Spaß und Spannung, aber vor allem nützen sie uns Trainern, denn wir verstehen dann, ob wir auf dem richtigen Weg sind und die richtige Technik unterrichten.
Vor einem Rennen wissen wir immer schon ungefähr, auf welchem Platz ein Kind landen wird. Unser Ziel und unsere Hoffnung ist es, dass ein Skifahrer, der im Januar immer unter die ersten 30 kommt, es bis zum März unter die ersten 15 schafft. Was bedeutet, dass er sich technisch verbessert hat, wahrscheinlich aber auch psychologisch.
Es gibt viele Kinder, die beim Training ungefähr 90% ihres Potentials geben, beim Rennen dann aber fahren, als wären sie drei Jahre lang nicht skigelaufen. Ein Teil unserer Arbeit besteht darin, ihnen zu zeigen, wie man die Angst bewältigt und in positive Energie umzuwandelt.“
„Mit meiner Arbeit versuche ich jeden Tag die Grundlagen dafür zu legen, dass die Kids irgendwann in der Zukunft, wenn sie dreizehn oder vierzehn Jahre alt sind, entscheiden können, ob sie im Leistungssport bleiben und richtige Sportler werden wollen, mit allen Opfern, die das mit sich bringt.
Von klein an lernen sie nicht nur die Technik, sondern auch den Umgang mit ihren Emotionen und, ebenfalls sehr wichtig, unabhängig zu sein: Wer in diesem Alter schon Leistungssport betreibt, muss seine Hausaufgaben organisieren, seine Sachen vorbereiten und sich während der Trainingslager um sich selbst kümmern.
Wenn sie dieses Wissen und diese Fähigkeiten in ihrer sportlichen Karriere nutzen können, freue ich mich natürlich sehr. In jedem Fall aber weiß ich, dass die Lektionen, die sie auf der Skipiste gelernt haben, ihnen auch in ihrem ganz normalen Alltag sehr nützlich sein werden.“
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