Nicola, der Gleitschirmpilot
„Der Blick auf den See und auf die Berge ist einfach unglaublich. Von da oben sieht alles noch viel spektakulärer aus.“
Nicola Donini, Jahrgang 1996, weiß, was es heißt zu fliegen. Im Jahr 2013, als er gerade mal 17 war, wurde er der jüngste italienische Gleitschirm-Meister aller Zeiten, und zwar in beiden Disziplinen – Geschwindigkeit und Akrobatik. Heute begleitet er neben Training und Wettkämpfen Gäste auf ihrem Flug über den Lago di Molveno und die Brenta-Dolomiten.
Eine ganze Familie mit dem Kopf in den Wolken
Nicola stammt aus einer Flieger-Familie. Sein Vater ist Luca Donini, der Gleitschirm-Weltmeister von 2001. Im Jahr 2016 wurden sie beide – gleichberechtigt nebeneinander – italienische Gleitschirm-Meister. „Klar hat mich mein Vater sehr beeinflusst“, erzählt Nicola. „Ich war gerade mal drei Jahre alt, als er mich das erste Mal im Tandem mitgenommen hat! Mit neun habe ich dann am Strand vom Molveno Gleitschirmfliegen gespielt und bin auch schon ein paar Meter vom Boden abgehoben. Mit elf habe ich dann meinen ersten richtigen Flug unternommen. Alleine.“
Sowohl Vater als auch Sohn bringen ein angeborenes Gespür für Tempo mit, was äußerst wichtig in Cross-Country-Wettbewerben ist, wo derjenige gewinnt, der als erster ans Ziel kommt. „Körperliche Kondition allein reicht nicht bei dieser Art von Wettkampf. Da brauchst du vor allem Köpfchen und eine gute Strategie. Auch die anderen Piloten sind alle sehr gut, und wenn du gewissen willst, darfst du keinen Fehler machen“, erklärt Nicola. „Bei Akrobatik-Wettkämpfen dagegen muss man viel trainieren und viel fliegen, denn die einzelnen Manöver sind aufwändig und erfordern große Präzision. Je spektakulärer das Kunststück, desto mehr Punkte bekommst du!“
Wer mit dem Gleitschirmfliegen anfangen will, darf sich nicht von der Angst übermannen lassen. Nicola und Luca sind erfahrene Piloten und kennen den Himmel über Molveno bestens. Wer die Angst überwindet, den erwarten große Emotionen. „Ich kann mich noch sehr gut an eine Mutter mit ihrer Teenager-Tochter erinnern, mit denen wir einen Tandemflug gemacht haben. Beide waren ziemlich verängstigt und schüchtern. Mein Vater und ich waren sicher, dass es mit den beiden ein anstrengender Flug werden würde. Als wir mit dem Sessellift hoch zum Startplatz hochfuhren, waren die zwei terrorisiert und schafften es kaum, nach unten zu gucken. Es hat ein bisschen gedauert, bis wir sie so weit hatten, dass sie Anlauf nehmen und abheben konnten, aber sobald wir in der Luft waren, waren die beiden wie ausgewechselt. Ich bin mit der Tochter geflogen, die sich sofort entspannt hat. Sie hat gelacht, die Arme ausgebreitet und wollte sogar, dass ich ein paar Kunststücke fliege!“
„Und dann spürte ich auf einmal eine Träne in meinem Gesicht. Als ich sie fragte, ob sie weinen müsste, sagte sie, nein, es seien Freudentränen!“
Doch wie auch immer, ein wenig Magenflattern vor dem Abheben ist auch für italienische Meister ganz normal. „Bis vor wenigen Jahren hatte ich mit Schwindelattacken zu kämpfen. Wenn ich in einem Hochhaus war und nach unten schaute, bekam ich Angst“, verrät Nicola. „Aber wenn du fliegst, bringt dich das in eine andere Dimension.“
„Wenn du losläufst und abhebst, lässt du alles hinter dir.“
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